Philosophie

 

 

 

 

NATURNAH

 

Gaerdshult ist ein Ort nah an der Natur und so wollen wir ihn auch erhalten - als Teil des Lebensraumes Wald. Betrachten wir uns also als Gäste.

Gelegen auf der Anhöhe einer Lichtung tief im småländischen Wald versteckt, bietet  uns der Hof die Möglichkeit für eine Zeit Teil dieser beeindruckenden Umwelt zu sein.

Flora und Fauna sind hier üppig und wild, es herrscht reges Treiben bei Tag und Nacht und schnelle Veränderungen prägen das Bild der Natur. Wer sich darauf einlassen kann, kommt ob dieser Vielfalt aus dem Staunen kaum mehr raus. 

 

 

Aber sicherlich sollten wir uns darüber im Klaren sein, das unsere Anwesenheit nicht lange unbeachtet bleibt. Zeigte sich in den ersten Tagen dieses Sommers früh morgens noch das Reh auf der Lichtung und der Bussard jagend über dem See, so zogen sich die Tiere bald zurück und waren nicht mehr zu sehen. Das Knattern des Generators, das Kreischen der Sägen und das Getöse unserer Hämmer waren den Tieren wohl zu viel. Mit den wochenlange Arbeiten am Hof haben wir dem Wald und seinen Bewohnern einiges zugemutet.

 

Nun ist wieder Stille eingekehrt. Nur noch das Grundrauschen des Waldes ist zu hören. Es wird Herbst.

 

 

 

 

 

EINFACH SEIN

 

Den Hof bilden vier rote Holzhäuser im Wald, in keinem finden sich fliessend Wasser oder Steckdosen und auch Lichtschalter sucht man vergebens.

Und das soll Urlaub sein?

Auch nach Wochen auf dem Hof ertappe ich mich dabei, beim Betreten eines dunklen Raumes automatisch die Wand nach dem Schalter abzutasten um mir bei der ersten Berührung der Holzwand gewahr zu werden, das es hier keine Schalter zu finden gibt. Kurz will ich mich ärgern doch dann besinne ich mich und zünde mit kindlicher Freude eine alte Öllampe an. 

 

 

 

 

 

Gaerdshult ist von jeglicher externen Infrastruktur abgeschnitten. Offgrid nennt man das im amerikanischen Sprachgebrauch. Es wurde keine Stromleitung gelegt noch erreichen Wasser - oder Abwasserrohre den Hof. Er liegt einfach zu tief im Wald.

Deswegen setzen wir auf möglichst einfache und autarke Lösungen:

Benötigten Strom produzieren wir mit einer Fotovoltaikanlage 

und falls mehr benötigt wird weil große Maschinen laufen müssen, starten wir den Dieselgenerator. Brauchwasser kommt manuell aus dem Brunnen und als gesammeltes Regenwasser aus großen Tanks . Hier hat der Vorbesitzer Holger ein sehr komfortables System installiert.

Trinkwasser beziehen wir derzeit noch aus regelmässig in der Stadt zu befüllenden Tanks. Mit 1000 l Trinkwasser kommt man aber selbst mit 12 Personen ziemlich lange aus.

 

Es gibt in Schweden noch viele Höfe und Häuser die derart abgelegen liegen und autark funktionieren müssen. Gaerdshult ist da also keine Seltenheit.

 

 

Der Sommer 2018 war nicht nur heiss- er war auch trocken. Den letzten Niederschlag hatte man hier vor der Schneeschmelze. In solchen Jahren fällt dann auch mal der Brunnen trocken.

 

 

NACHHALTIG

 

Mein Vorgänger Holger hat auf Gaerdshult eine Philosophie etabliert, die ich gerne übernehmen möchte. Unsere Anwesenheit auf dem Hof soll möglichst geringe Einflüsse auf das Ökosystem haben und langfristig ebensowenig Spuren hinterlassen. Ein Aspekt in diesem Zusammenhang etwa ist, das bei Ausbau und Ausstattung der Häuser soweit möglich nur organische, mineralische und biologisch abbaubare Materialien verwendet werden. Peu a peu werden alle Elemente auf Kunststoffbasis entfernt was bis auf wenige Ausnahmen wie den Wassertanks auch tatsächlich gar nicht so schwer ist.

Sollte der Hof eines Tages sich selbst überlassen werden müssen, dann in einem biologisch abbaubarem Zustand.

 

 

 

 

 

KINDER - UND FAMILIENFREUNDLICH

 

Einen weiteren Schwerpunkt bei der Gestaltung des Hofes legen wir darauf, einen Ort zu schaffen, der besonders die Bedürfnisse von Kindern und Jugendlichen im Blick hat.

Draussen aktiv sein ist hier die Devise. Abenteurer sein. Natur intensiv erleben, erforschen, entdecken.

 

 

Hütten bauen im Wald, Floßbau auf dem Hausteich, den ersten Fisch mit der Angel fangen, Pilze und Beeren sammeln sind nur ein paar der reichlichen Möglichkeiten. Die Mutigen können ihre erste Nacht im Zelt oder unter dem freien Sternenhimmel erleben und die halbe Nacht stockbrotbackend oder schnitzend am Lagerfeuer sitzen.

 

 

 

 

Sie können hier den Umgang mit Pfeil und Bogen erlernen und in den Sommermonaten rüsten wir unseren Kletterbaum mit Kletterhandgriffen und einer Topropesicherung aus. Hier ist es möglich-von uns betreut und nach ERCA-Standart gesichert auf bis zu 16 m Höhe zu klettern.

Der Kinderspielplatz

 

Hinter der alten Scheune haben wir einen geschützten Bereich des Geländes für den Kinderspielplatz ausgewählt. Neben einem großen Spielboot mit Sandkasten findet sich ein Karussell, ein Wippfrosch, Schaukeln und natürlich eine Rutsche.

Und sollte das Wetter mal nicht mitspielen, kann der untere Schlafraum gut als Indoorspielraum genutzt werden.